Donnerstag, 18. Oktober 2012

Wie die Freundschaft verloren ging

Freundschaft. Wer weiß überhaupt noch, was ein wahrer Freund bedeutet und was ihn ausmacht?

Der Status Quo

Mittlerweile ist es so, dass wenn man auf einer Party einmal mit jemanden etwas trinkt, dass er sofort der beste Freund ist. Die wirklichen Werte einer Freundschaft sind längst verloren gegangen und wie beständig ist ein Freund? Eine Woche, vielleicht einen Monat? Dann kommt es zu einer kleinen Fauxpas und schon will man sich nichtmehr in die Augen gucken, da hat man direkt zig andere, neue Freunde.
Ich habe nichts dagegen, wenn man viele Freundschaften pflegt, das tu' ich ja auch in großen Maßen. Aber ich kann untereinander differenzieren und weiß, auf wen ich wirklich zählen kann und diese Menschen bleiben auch in meinem Leben.

Nehmen wir als Beispiel Jimmy, meinen Mitbewohner und bester Freund. Es ist nicht so, dass wir uns nur dauerhaft mit einem Honigkuchenpferd-Lächeln hinterherhängen, wir streiten uns auch mal. Aber so was festigt die Freundschaft und sollte unter reifen Personen auch möglich sein, ohne langfristige Konsequenzen fürchten zu müssen.

Wie eine Freundschaft sein sollte - Wunschkonzert

Wenn man mich fragen würde, wie eine wahre Freundschaft aussieht, würde ich ungefähr so antworten:
Ein wahrer Freund steht mir bei, in guten Zeiten und nochmehr in schlechten Zeiten. Er findet nicht alles an mir toll, im Gegenteil, er ist die Person, die Fehler anspricht, aber dann mit mir versucht daran zu arbeiten. Er akzeptiert nicht alles sondern gibt mir Contra, weil ich nur so etwas an den Dingen ändern kann. Wenn er mich kritisiert, dann weiß ich, dass er das aus guten Willen tut und nicht um mich runterzumachen.
Egal wieviele Menschen gegen mich stehen, stärkt er mir den Rücken und würde auch Rücken an Rücken mit mir gegen die gesamte Menschheit kämpfen. Er steht für mich ein, nicht um mich in meiner Anwesenheit zu beeindrucken, sondern gerade wenn ich abwesend bin. Ich kann mich auf ihn verlassen und er sich auf mich und wenn ich ihm helfen kann, egal wo, dann tu' ich das nach besten Kräften, für ihn gebe ich mich selbst auf und er tut das Selbige.
Wenn's mir schlecht geht, dann kann ich nicht nur mit ihm reden, sondern ich weiß, dass er mich versteht, weil er mich kennt. Weil er mich WIRKLICH kennt, und nicht, weil wir ein paar Mal auf Partys miteinander geredet haben. Und er ist der Beste darin, meine Laune zu verbessern, mich zum Lachen zu bringen. Ich kann mit ihm über die stulligsten Dinge lachen und über die ernstesten Themen diskutieren.

Könnt ihr von eurem "besten Freund" das Gleiche behaupten? Ich kann es und ich würde nichts auf der Welt dagegen eintauschen. Es hält mehr als Familie oder Liebe, es ist dicker als Blut und stabiler als das härteste Metall.

Warum ist so was heutzutage so selten?

Eine gute Frage auf die ich nichtmal eine vernünftige Antwort finden kann. Es ist natürlich schwierig und teilweise eine Sache von Glück, eine Person zu finden, wo die Zahnräder so ineinander greifen. Deshalb versucht man eben auf lächerliche Bekanntschaften aufzubauen und sich selbst einzureden, dass die Person unersetzlich wäre, nur um sie ein paar Tage später wieder abzuschießen wegen irgendwelcher Lapalien. Macht es die Leute glücklich? Mich würde es nicht zufriedenstellen können, nichtmal ansatzweise, denn ich brauche Konstanz in meinem Leben und ein bester Freund sollte ein Fels in der Brandung sein, ein standfestes Refugium, das letzte Seil, das niemals reißt.

Ich wünsche mir, dass die wahre Freundschaft wieder in den Herzen der Menschen einkehrt, denn ich glaube sie wissen garnicht, was sie da verpassen. Doch wer denkt, er wäre mit seinen "Pseudo-Besten" zufrieden, dem sei das gegönnt, doch so naiv, das nicht einsehen zu können, bin ich nicht.   

Søren.

1 Kommentar:

  1. Tja mein Lieber mal wieder wahre Worte von dir!

    Text ist mal wieder astrein geschrieben

    Schöne grüße :) von einem FREUND! :D

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